SMART VILLAGES – attraktive Orte im ländlichen Raum
ist ein Projekt im Rahmen der Digitalisierungsstrategie des Landes Baden-Württemberg digital@bw.
Projektdurchführung und technische Bearbeitung
Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg (LGL BW) und Hochschule für
Technik (HFT) Stuttgart
Inhalte nach Vorgabe der Gemeinde Wüstenrot, Sensordatenbereitstellung der Firmen enysist GmbH
und iPlon Solutions GmbH
Energieerlebnispfad Wüstenrot
An den Stationen des Energieerlebnispfads können Sie Technologien und Systeme erkunden,
die auf den ersten Blick nicht sichtbar oder gar unterirdisch verbaut sind.
Sehen Sie selbst!
Burgfriedenhalle
Sanierung und Modernisierung der Burgfriedenhalle
Die Mehrzweckhalle, gebaut im Jahr 1979, war in einem sanierungsbedürftigen Zustand.
Die komplette Halle hatte Mängel in den Bereichen Sanitäranlagen, Heizungsanlage,
Küchenausstattung, Brandschutz, Lüftungsanlage, Dachdeckungen und sonstiger
technischen Anlagen.
Der Energieverbrauch war mit ca. 50.000 l Heizöl und ca. 40.000 kWh Strom jährlich
nicht mehr zeitgemäß. Durch den Verfall der Außenfassade und der Fensterelemente
musste mit einem weiteren Anstieg der Unterhaltungskosten gerechnet werden.
Der Gemeinderat der Gemeinde Wüstenrot entschied sich in einer Gemeinderatssitzung am
01.12.2015 die Sanierung der Burgfriedenhalle zu beauftragen. Hierbei sollten auch
die Heizungs- und Lüftungstechnik nach der energetischen Zielsetzung
„Energie-Plus-Gemeinde“ umgebaut werden. Im Juli 2019 wurde mit den
Ausführungsarbeiten begonnen.
Nach Fertigstellung der Baumaßnahmen im April 2020 erstrahlte die Halle in neuem
Glanz. Aus energetischer Sicht wurde sowohl die Lüftungs- als auch die
Heizungsanlage neu konzipiert. Zukünftig wird für die Wärme in der Mehrzweckhalle
eine Wärmepumpe sorgen. Diese wird durch eine Hybridanlage versorgt, welche sowohl
den Strom als auch eine vorgewärmte Trägerflüssigkeit Wasser produziert. Die
Lüftungstechnik beinhaltet eine Wärmerückgewinnung, welche ebenfalls zu Heizzwecken
genutzt werden kann. Um den energetischen Standard noch weiter zu erhöhen, wurden
die Glaselemente an der Außenfassade erneuert. Ein Wärmeverbundsystem rundet die
Maßnahmen zur CO2-Reduzierung ab. Durch diese teilweise neuartigen Technologien
werden bis zu 60% der bisherigen Energiekosten eingespart.
weiterer Baustein auf dem Weg zur "Plus-Energie-Gemeinde"
Bildquelle: Gemeinde Wüstenrot
Energiefahrrad
Viele Sportbegeisterte kennen das Radfahren auf der Stelle von Spinning auf dem
Fahrradergometer.
Weniger viele Menschen wissen hierbei, wieviel Energie Sie aufwänden müssen, um
beispielsweise
eine konventionelle Glühleuchte zum Leuchten zu bringen. Die Station des
Energiefahrrads soll genau
hierfür sensibilisieren und aufzeigen.
Der Vergleich zu dem Energieaufwand auf dem Energiefahrrad wird sich durch alle
weiteren Stationen des Energieerlebnispfads ziehen, so dass später auch die Brücke
zu Windenergie und PV gebaut wird, um zu zeigen, wie vielfach das Leistungsvermögen
solcher Anlage im Verhältnis zur Energieerzeugung eines Menschen auf dem
Energiefahrrad ist.
Dies ermöglicht es, diese großen Mengen an Energie aus den unterschiedlichen
Erzeugern greifbar zu machen und in Relation zu setzen.
Photovoltaikanlage
Nahwärmenetz mit integrierter Solarthermie
Für den gesetzlich vorgeschriebenen Anteil an Energie aus erneuerbaren Quellen für
Neubauten und bei Gebäudesanierungen wird oft die unkomplizierte Solarthermie
gewählt. Meist erzeugen die Anlagen aber mehr Warmwasser als ein normaler Haushalt
verbrauchen kann. Eine gute Idee ist es daher, Überschüsse über Speicher im
Wärmenetz verfügbar zu machen, aus dem sich die Nachbarn bei Bedarf bedienen können.
Ein solches Netz ist in Weihenbronn seit 2015 umgesetzt und bringt demjenigen, der
Wärmeenergie zur Verfügung stellt, auch eine entsprechende Vergütung.
Im Ortsteil Weihenbronn entstand ein biomassebetriebenes Nahwärmenetz mit Einspeisung
von Solarthermie. Hauptenergielieferant ist Biomasse, also Holzhackschnitzel oder
Abfallholz aus dem Wald und der Industrie.
Die kommunalen Gebäude in der Eichwaldstrasse im Ortsteil Weihenbronn wurden bis 2015
heizungstechnisch mit Öl versorgt. Im Rahmen des vom BMWi geförderten
Energieprojektes „ENVISAGE“ wurde ein neuartiges Versorgungssystem für diesen
Bereich ausgearbeitet und erstellt. Seit 2015 versorgt das Nahwärmenetz der Firma
UPB Bruckner aus Wiesloch die kommunalen Einrichtungen sowie 6 Privathäuser.
weiterer Meilenstein auf dem Weg zur Plusenergiegemeinde
Mehrwert für die Bürger:
Beitrag zum Klimaschutz
stabile Energiepreise
wartungsfreundliche Anlagen
zentrale Rundumbetreuung
Bildquelle: Gemeinde Wüstenrot
Hier können Sie die Gebäude mit PV-Anlage markieren:
Smart2Charge
E-Ladestation - innovative Elektromobilität für den ländlichen Raum
Die Gemeinde Wüstenrot im Landkreis Heilbronn hat bereits vor einigen Jahren die
Weichen dafür gestellt, eine Plusenergiegemeinde zu werden. Das Projekt
Smart2Charge, unter Leitung der Hochschule für Technik (HFT) Stuttgart, gefördert
vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi), begleitet die ländliche
Kommune nun auch beim zukunftsweisenden Ausbau der Elektromobilität. Der in den
kommenden Jahren voraussichtlich schnell stattfindende Ausbau der E-Mobilität stellt
Kommunen im ländlichen Raum vor große Herausforderungen, wobei die Akzeptanz der
E-Mobilität eine große Rolle spielt.
Das Forschungsprojekt ‚Smart2Charge‘ läuft unter Leitung von Dr. Dirk Pietruschka,
HFT Stuttgart und wird die genannten Herausforderungen und Chancen eines raschen
Ausbaus der E-Mobilität am Beispiel der Gemeinde Wüstenrot herausarbeiten und in
praktischen Pilotstudien unter Einbindung der Bürger demonstrieren und erproben.
Alle Wüstenroter Anwohner, die einen Führerschein besitzen, sind eingeladen
mitzumachen.
Neben der HFT Stuttgart arbeiten an diesem Projekt als Partner mit: die Gemeinde
Wüstenrot, die Mitsubishi Motors Deutschland Automobile GmbH, die enisyst GmbH, die
Oxygen Technologies GmbH, die Castellan AG und im Unterauftrag der Gemeinde die
Stadtwerke Schwäbisch Hall. Als assoziierter Partner wirkt der Verein
Elektromobilität Heilbronn-Franken mit.
Es wurde in Wüstenrot eine weitere E-Ladestation gebaut.
Klicken Sie hier, um die andere Ladestation
anzuzeigen.
weiterer Meilenstein auf dem Weg zur Plusenergiegemeinde
Einführung eines Car-Sharings
Verbesserung des Nahverkehrs
Mehrwert für die Bürger:
Beitrag zum Klimaschutz
bessere mobile Anbindung an die umliegenden Zentren
wirtschaftlichere Nutzung von Eigenstrom
erhöhte Flexibilität im Bereich Verkehr
Bildquelle: Gemeinde Wüstenrot
Plusenergiesiedlung
A. Energie-Plus-Siedlung "Vordere Viehweide"
B. Kaltes Nahwärmenetz
Planung und Umsetzung einer Plusenergiehaus-Neubausiedlung mit regenerativer
Wärmeversorgung über ein kaltes Nahwärmenetz mit angebundenen Agrothermiekollektoren.
Das Baugebiet liegt am Ortsrand von Wüstenrot und alle wichtigen Einrichtungen sind
fußläufig zu erreichen. Die Entfernung nach Heilbronn beträgt 27 km. Auch die Städte
Öhringen (20km), Schwäbisch Hall (25km) und Backnang (25km) sind in kurzer Zeit
erreichbar.
In Zusammenarbeit mit der Hochschule für Technik Stuttgart entstand eine bundesweit
einmalige, langfristig kostengünstige Energieversorgung für dieses Baugebiet. So kann
ein Einfamilienhaus mit Gesamtenergiekosten für Strom und Heizung weit unter
marktüblichen Preisen versorgt werden.
Die Konzeption der Plusenergiesiedlung samt intelligenter Steuerung ist Teil des vom BMWi
geförderten Projekts „EnVisaGe - Kommunale netzgebundene Energieversorgung – Vision 2020
am Beispiel der Gemeinde Wüstenrot“, an dem die Gemeinde Wüstenrot, das ZSW
Baden-Württemberg, das ifK der Uni Stuttgart, die Doppelacker GmbH aus Petershagen, die
ProKlima GmbH &Co., UBP Bruckner aus Wiesloch , die Vattenfall Europe Wärme AG aus
Berlin, die ads-tec GmbH aus Nürtingen und die Liacon Batteries GmbH aus Itzehoe als
Verbundpartner beteiligt waren.
Beitrag zum Klimaschutz durch CO2-neutrales Versorgungssystem
Mehrwert für den Bauherrn:
Beitrag zum Klimaschutz
günstige und langfristig stabile Energiepreise
Planungssicherheit
Beitrag zum Klimaschutz durch CO2-neutrales Versorgungssystem
Bildquelle: Gemeinde Wüstenrot
Agrothermieanlage
Die Agrothermie ist eine der innovativsten Technologien um Wärme aus der Fläche eines
Feldes zu
gewinnen und dieses weiterhin landwirtschaftlich zu bewirtschaften. Wie auch bei
anderen
Technologien passiert die Erzeugung der Energie lautlos und nicht sichtbar. Um hier
Transparenz der
eingesetzten Technologie zu erhalten, wird mit Hilfe der AR ein Blick in das Feld
ermöglicht, so dass
die Verlegung des Rohrnetzes und die Anbindung an das kalte Nahwärmenetz sichtbar
werden. Auch
hierbei kann die Ansicht je nach Detailgrad mit Livedaten gefüllt werden oder aber
auch über Video-Snippets, Einspielungen von der Bauphase, etc. auf der virtuellen
Oberfläche gestartet werden.
Bildquelle: Gemeinde Wüstenrot
Bildquelle: eigene Darstellung
agrothermische Sensor- und Wetterstationsdaten: Vergleich der Bodentemperatur in 2m Tiefe zur Außentemperatur im Zeitraum 01.03.2019 – 10.04.2019
Vergleich der aktuellen Bodentemperatur in 2m Tiefe zur Außentemperatur
Georg-Kropp-Areal
Arealsversorgung (Strom/Wärme) durchNahwärmeanschluss und PV-Anlage mit integriertem
Speicher
Das aus insgesamt 8 Komplexen bestehende Areal an der Löwensteinerstrasse 14 im
Ortsteil Wüstenrot beinhaltet eine Gemeinschaftsschule, einen Kindergarten und eine
Mehrzweckhalle. Nach dem Neubau der Georg-Kropp-Halle im Jahr 2017 erarbeitete die
Gemeinde Wüstenrot, unterstützt durch das europäische Förderprogramm Sim4Blocks ein
neues Versorgungskonzept für alle Einrichtungen des Areals. Hierbei war die
Zielsetzung zum einen regenerative Energieformen einzusetzen sowie zum anderen die
Unterhaltungskosten zu senken. Der bisherige Energiebedarf für die Schule und den
Kindergarten betrug vor den umgesetzten Maßnahmen im Strombereich ca. 45.000 kWh und
im Wärmebereich ca. 50.000 l Öl jährlich. Die neue Wärmeversorgung wird durch einen
biomassebasierten Nahwärmeanschluss der Stadtwerke Schwäbisch Hall gewährleistet. Im
Strombereich wurde ein, in kommunaler Hand befindliches Stromnetz, im Areal
ausgebaut. Ferner wurde auf der Georg-Kropp-Halle eine Photovoltaikanlage mit einer
Leistung von 72,5 kWp installiert. Dieser produzierte Strom wird im kompletten Areal
zur Verfügung gestellt bzw. in einen 30 kW/h Stromspeicher eingeführt. Durch diese
technische Einrichtung kann die Gemeinde Wüstenrot bis zu ca. 60% des
selbstproduzierten Stromes in den kommunalen Gebäuden zur Verfügung stellen. Auf den
Dächern des Anbaus und dem Pavillon befinden sich zwei weitere PV-Anlagen mit einer
Gesamtleistung von 40,04 kWp, welche komplett ins Netz der
Energieversorgungsgesellschaft Mainhardt/Wüstenrot eingespeist wird. Die kompletten
Anlagen werden durch eine Regelungs- und Steuerungstechnik der Fa. Enisyst aus
Reutlingen, welche aus EU-Mitteln gefördert wurde, aufeinander abgestimmt.
In Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Schwäbisch Hall hat sich die Gemeinde Wüstenrot
in 2017 für den Bau eines biomassebasierenden Nahwärmenetzes im Ortszentrum von
Wüstenrot entschieden. In diesem Bereich befand sich ein hoher Anteil (ca. 75%) von
Ölheizungen, die mittelfristig erneuert werden mussten. Nach diversen
Informationsveranstaltungen und Bürgergesprächen wurde in 2018 mit dem Bau des 1.
Abschnittes begonnen. Mittlerweile sind diverse Privatgebäude, ein Mehrfamilienhaus,
das Schulzentrum, eine Mehrzweckhalle, zwei Kindergärten, ein kirchliches
Gemeindezentrum, ein gastronomischer Betrieb sowie eine Jugendfreizeitstätte an das
Nahwärmenetz angeschlossen. In 2020 soll dann auch die Heizzentrale im Bereich der
Jahnstraße in Betrieb gehen. Ein weiterer Ausbau im Ortsteil Wüstenrot ist
mittelfristig geplant.
weiterer Meilenstein auf dem Weg zur Plusenergiegemeinde
Mehrwert für die Bürger:
Beitrag zum Klimaschutz
stabile Energiepreise
wartungsfreundliche Anlagen
zentrale Rundumbetreuung
Bildquelle: Gemeinde Wüstenrot
Windenergieanlage
Windenergieanlage Gemarkung Löwenstein
Windenergieanlagen sind imposante Riesen, deren beachtliche Größe erst klar wird,
wenn man sich in nächster Nähe zu den Anlagen befindet.
Welche Technologien sich in den Anlagen befinden, ist auf den ersten Blick jedoch
nicht ersichtlich.
Auch hier kommt wieder die Augmented Reality zum Einsatz, bei welcher mit Hilfe
eines Smart Phones oder Tablet PCs das virtuelle Bild vor der realen Welt das
Innenleben einer Windenergieanlage sichtbar macht. Generator, Rotor, Stator,
Umrichter und alle weiteren Komponenten, die für eine Netzeinspeisung der Energie
benötigt werden, werden nicht nur bildlich, sondern auch mit Textbeschreibung und
momentanen Daten ergänzt.